Authentic High Fidelity in Waghäusel bei Hockenheim
Lambda Labs entwickelt für Euphonic Architect
Von außen sieht es wie ein ganz normales Wohnhaus aus, das Haus mit dem gepflegten Garten, dem großen Parkplatz und nagelneuem Firmenschild da an der Kirrlacherstraße mitten in Waghäusel bei Hockenheim. Für die Anlieger hat sich hier ein Architekt niedergelassen oder ein Musterhaus soll werdende ‚Häuslebauer‘ werben. Letzteres würde immerhin den neuerdings so regen Verkehr und die „exotischen“ Nummernschilder vor dem Neubau erklären. Heute ist ein schweizerisches und ein dänisches Kennzeichen dabei. Klaus Bensinger begrüßt seine Gäste, die noch schnell CDs und Schallplatten aus dem Kofferraum holen bevor sie gemeinsam ins von außen zugängliche Kellergeschoß gehen.
„Ich bin seit über 30 Jahren High-Fidelity Enthusiast und Kenner von so ziemlich allem, was der hochpreisige und echte High-End Markt in diesem Bereich und in dieser Zeit so hervorgebracht hat,“ sagt Klaus Bensinger, Initiator und Geschäftsführer des neu gegründeten Unternehmens Euphonic Architect und holt noch etwas weiter aus: „Nahezu alle Industrienationen bedienen die hohe Nachfrage an HiFi Lautsprecherystemen und die immer währende Suche nach der ultimativen Performance in den eigenen 4 Wänden oder im Heimkino. Ganz vorne mit dabei sind internationale Geräte aus Japan, Amerika und natürlich Deutschland, jedoch hat mich das Angebot in den letzten Jahren mehr und mehr gelangweilt und auch sonst hört man aus der Branche immer mehr Stimmen, die von einer Stagnation sprechen. Heutzutage ist doch alles und überall Super-HiFi und immer ganz toll. Verschiedene Lautsprecherkonzepte werden aufgewärmt und wieder und wieder durchgekaut. Ich vermisse Innovationen und die Konsequenz, die Mission – Perfekter Sound – gesamtheitlich zu betrachten, also Lautsprecher und Raum in absolute Einheit zu bringen und dabei alles unaufällig, schick und wohnlich zu gestalten. Dabei wollen wir nicht mit schnöden Marketingworten um uns werfen, sondern lieber Taten sprechen, oder besser klingen lassen.“
Nach einem kurzen Umtrunk an der selektierten Weinbar, zwischen den beiden musikalischen Wohnzimmern, wird geplaudert. Man kennt sich in der Szene. Die Erwartungen sind hoch. Plötzlich gibt es kein Halten mehr, zu groß ist die Neugier. Welcher Titel soll zuerst gespielt werden? Wer darf als erster im Sweet Spot Platz nehmen? Die hochwertigen digitalen Zuspieler mit nachgeschaltetem WLM Wandler, die Studioplattenspieler wie ein EMT 950 oder der Micro Seiki werden bestückt und auch die legendäre Beatlesbandmaschine Studer C37 mit originalen Masterbändern und 1. Kopien darf an den Start gehen, um die E80CC Röhren des eigens für Euphonic Architect nach Neumann Vorbild angefertigten symmetrischen Vorverstärkers EA 80 zu füttern. Den Anfang soll das „kleine“ Wohnzimmer machen. Man möchte sich noch steigern.
„Anfang 2014 lud uns Jürgen Hoffmann nach Pliezhausen bei Stuttgart ein, da er meinte er hätte da einen interessanten Kontakt aufgetan, und wir sollen doch zu einem Vorführtermin kommen und einige Titel mitbringen. Zu diesem Zeitpunkt war uns nicht klar, dass wir dort auf das Lautsprechermaterial von Lambda Labs stoßen werden, denn nur ca. 1 Woche zuvor gab es schriftlichen Kontakt zur Firma, allerdings wegen der Wall of Bass“, schmunzelt Klaus Bensinger. „Was wir dann dort unter eher suboptimalen Bedingungen zu hören bekamen war schwer beeindruckend. So beeindruckend, dass wir den Zeitpunkt als gekommen erachteten, Euphonic Architects gemeinsam mit dem richtigen Partner Wirklichkeit werden zu lassen. Lambda Labs hat daraufhin speziell für uns eine kleinere 15 Zoll plus 8/1 Zoll Kombination und ein 4 Wege System mit horngeladenem 18 Zoll Tieftöner entwickelt, welches wir nun in Waghäusel installiert haben und meine Erwartungen noch übertraf. Es bereitet mir große Freude hier zu demonstrieren, wie gut man Musik hören kann.“
Im kleinen Wohnzimmer ist man sich einig. Händeschütteln. Gratulation. Laute Gedanken. Jemand sagt: „Ich habe letztes Jahr viel Geld ausgegeben und war sehr zufrieden. Jetzt muss ich das in Frage stellen. Klaus, du warst zu langsam.“ Die Bassfalle, die sich hinter knallgrünem Stoff befindet, wird immer wieder inspiziert und als wahlweise auf- oder unaufälliges Element gedanklich ins eigene Heim integriert. Die Größe und die gleichzeitige Leistungsfähigkeit der Lautsprecher ist ebenfalls wiederkehrendes Thema, während die Hände mit aufmerksamem Auge das außergewöhnliche Finish, welches farblich und haptisch einer Betonstruktur nachempfunden wurde, entlanggleiten.
„Den kleinen Klangraum haben wir im Prinzip akustisch sehr „roh“ gelassen. Nicht jeder möchte das Non plus ultra wie im großen Vorführaum, in dem wir neben mehreren ca. 20 cm tiefen Bassfallen auch einen völlig ins Ambiente integrierbaren Diffusor und dekorative Absorber/Diffusor angebracht haben, beschreibt Klaus Bensinger die Konzepte und fährt fort: „Wichtig ist, dass der Wohnraum praktikabel und gemütlich bleibt, und man eventuelle akustische Maßnahmen wenn überhaupt nur gewollt wahrnimmt wie z.B. die grüne Bassfalle oder das dezente Akustiksegel als bewusst gesetzter optischer Akzent im kleinen Raum oder als völlige Raumintegrationselemente im Großen. Es ist auch nicht jedermanns Sache sein geliebtes Lautsprechersystem „hinterm Berg zu halten“, aber wir haben uns im großen Klangraum dazu entschieden, die Lautsprecher nahezu unsichtbar zu integrieren. Die optischen Möglichkeiten sind unbegrenzt. Der maßnahmentechnische Perfektionsgrad ist vom Kunden frei wählbar. Alles baut aber auf dem Herzstück der Installation, einer vortrefflichen Schallwandlung auf.“
Im großen Wohnzimmer ist es still. Es wird Johann Sebastian Bachs „Toccata und Fuge in D“ in der Interpretation von Orgel-Legende Virgil Fox als LP aufgelegt. Es handelt sich um eine 1977 entstandene erste Direktschnittaufnahme der berühmten Fratelli Ruffatti Pfeifenorgel in der Christ Cathedral in Garden Grove Kalifornien, die auf der weltbekannten Aelion-Skinner Orgel der New Yorker Avery Fisher Hall basiert und von Virgil Fox und Frederick Swann erweitert wurde. Sie umfasst 270 Register und 16061 Pfeifen und vermag es, Töne bis 16 Hz zu erzeugen. Der Volumenregler ist weit offen. Ein Klangbad durchfließt den Raum. 8 Minuten und 24 Sekunden sagt niemand ein Wort. Nach knapp 9 Minuten durchbricht ein Berufsbassist das Schweigen: „Was für eine Dynamik. So etwas habe ich noch nicht erlebt, außer bei einem Liveorgelkonzert. Man spürt die Luft regelrecht vibrieren und nichts klingt angestrengt.“ Eine perkusive Nummer von Charly Antolini wird in den Studer CD-Player 727 eingelegt und reißt die Zuhörer regelrecht mit. Der Volumenregler geht noch ein Stück weiter. Faktisch unlimitierter Schalldruckpegel steht zur Option. „Die Präzision der transienten Signale, die mögliche Lautstärke und die Tiefenstaffelung sind genial. Ich habe wirklich das Gefühl, jemand vor mir spielt hier Schlagzeug. Es ist, als ob das Ohr sogar das Auge mit beeinflußt. Ich ertappe mich immer wieder, das Schlagzeug fast real vor mir zu sehen. Eine grandiose Sinnestäuschung“. Der Mann findet allgemeine Zustimmung. „Was hören wir als nächstes?“ Das Treffen endet an diesem Tag um halb 2 Uhr nachts. Ein seltsames Musterhaus.
Kontaktaufnahme Klaus Bensinger Euphonic Architect:
http://www.euphonic-architect.com
Hier der komplette Professional Audio Magazin Artikel zur Installation als PDF.
Technische Details
Was | Lambda Labs Sonderanfertigungen für Euphonic Architect Klangraum I
Klangraum II
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Wo | Euphonic Architect Klaus Bensinger Kirrlacherstr. 15 68753 Waghäusel DEUTSCHLAND |
Website | www.euphonic-architect.com |