DH-18 im Wiener Burgtheater
Black Boxes in the Black Box
Déjà-vu? Lambda Labs Lautsprecher und das Burgtheater? Ja richtig, aber man darf sich ja wohl noch steigern dürfen. Im Jahr 2013 feierte das Burgtheater im Herzen Wiens 125-jährigen Geburtstag. Es gilt als eine der bedeutendsten Bühnen Europas und ist nach der Comédie-Française das zweitälteste europäische sowie das größte deutschsprachige Sprechtheater. Die über 1.340 Zuschauer fassenden erfürchtigen Hallen des Burgtheaters waren über die Jahrzehnte hinweg nicht nur Schauplatz und Spielwiese theatralischer Prozesse, sondern immer auch prunkvolle Behausung von realen Dramen und Kämpfen, von radikalen Umbrüchen, von Pioniergeist und stetiger Bestrebung nach Verbesserung.
Erster elektrisch beleuchteter Monumentalbau durfte sich das Burgtheater nach der Fertigstellung im Jahre 1888 nennen. Leider konnte dieser erhellende Umstand nicht über die zum Zeitpunkt der Errichtung im Dunkeln liegenden und später zum Vorschein tretenden bühnentechnischen und akustischen Mängel hinwegtäuschen. Ein aufwändiger Umbau 1897 löste die Probleme bis die Ereignisse des 2. Weltkrieges das Haus 1945 vollständig ausbrennen ließen, und es erst 1955 wieder eröffnet werden konnte. Schauspieler und Regisseur Gerhard Klingenberg erinnert sich als Burg-Chef von 1971 bis 1976 an eine nicht weniger turbulente Zeit, um das Burgtheater zu internationalisieren und zu modernisieren. „Er wird sterben!“ grüßte mich die angesehene Wiener Zeitschrift ‚Wochenpresse‘, schreibt er und: „Weiter heißt es in dem Artikel: Der Sessel des Burgtheaterdirektors wird in Branchenkreisen mit dem Elektrischen Stuhl verglichen: Man besteigt ihn als gesunder Mann, und wenn man ihn verlässt, ist man ein Häufchen Asche.“
Doch nicht nur Direktoren geben hier alles. 600 Mitarbeiter ziehen täglich an vielen Strängen, und immer geht es ums Theater, die Vorstellung am Abend, die nächste Premiere. Alleine 160 Bühnenarbeiter gibt es am Burgtheater, die zu morgendlicher Stunde das Bühnenbild vom Vorabend abbauen und das Bild für die nächste Probenarbeit aufstellen. Nachmittags erfolgt der Umbau für die Abendvorstellung. Nicht alle Kulissen haben Platz in den Lagerräumen vor Ort. Sie werden täglich mittels Lkw aus den externen Depots zu- und abgeliefert. Auf dem Schnürboden in 28 Metern Höhe können die Techniker, wenn nötig, auf 9 Beleuchterbrücken wandeln und 600 Lampen ausrichten. Der Lichtcomputer steuert über 850 Steuerkreise. 20 Meter tiefer geht es in die Katakomben der Burg, in die Mikrokosmen der verschiedenen Zünfte: Tapezierer, Schneider, Tischler, Schlosser, Schweißer – sie alle mit Dienstzeiten zwischen sieben Uhr morgens und elf Uhr abends, immer auf Abruf bereit. Karl Heindel, Sicherheitsbeauftragter des Hauses, zeigt stolz die Wasserhydranten im Haus: „Wenn ich jetzt aufdrehe, kommen 200 Liter Wasser in der Minute. Das Ding steht immer unter Druck und wird täglich geprüft.“
Apropos Wasserhydranten, Lichtcomputer und Elektrischer Stuhl. Zu Asche ist im Burgtheater bisher noch niemand zerfallen. Auch Herr Klingenberg konnte als Direktor das Omen der Zeitungen abwenden und erfreut sich nach wie vor einer guten Gesundheit. Aber er, seine Nachfolger und alle die zum Burgtheater beitragen, durchlebten und durchleben das enge Mahlwerk, die Black Box „Burg“, um die Institution zu dem zu machen, was sie ist: Ein Weltklasse-Theater, erschaffen durch die stetige, ehrliche und gründliche Auseinandersetzung mit der eigenen Materie im Sinne des Gesamtwerks.
Wir freuen uns, mit 2 DH-18 Subwoofern Teil dieser Burg zu werden. Zuerst als Effektbass angetreten. Nun als Allroundwerkzeug, auch für die Frontbeschallung von bis zu 1.340 Zuhörern, im Einsatz.
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Technische Details
Was | 2 x DH-18 |
Wo | Burgtheater GmbH, Universitätsring 2, 1010 Wien, Österreich |
Website | www.burgtheater.at |
Installiert durch | pro performance |
System Setup | Mag. David Müllner (Leitender Tonmeister im Burgtheater) in Zusammenarbeit mit pro performance |